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Hirntumorzentrum: Neuropathologie

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Die Gewebeprobe ¬– Grundlage für eine verlässliche Diagnose bei Hirntumor

In der Neuropathologie am Hirntumor-Zentrum stellt der Neuropathologe anhand von Gewebeproben eine verlässliche Diagnose. So schafft er die Voraussetzungen für eine zielgerichtete therapeutische Versorgung unserer Patienten mit Hirntumoren und anderen Tumorerkrankungen.

Im Hirntumor-Zentrum steht uns ein großes Spektrum modernster Methoden zur Diagnostik von entzündlichen, degenerativen, vaskulären und neoplastischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems zur Verfügung.

Die eingesetzten Methoden umfassen die gängigsten zytologischen und histologischen Techniken.

Neuropathologie

Neuropathologische Untersuchungen bei Hirntumor:

  • Operationspräparate von Tumoren und nicht-neoplastischen Läsionen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der angrenzenden Weichgewebe und des Knochens
  • Stereotaktische Hirnbiopsien
  • Gefäßbiopsien (A. temporalis)
  • Zytologische Präparate von Liquor und Zystenpunktaten
  • Außerdem führen wir autoptische Untersuchungen des Gehirns und des Rückenmarks durch

Über die Bamberger Neuropathologie werden die folgenden, von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen, molekularpathologischen Untersuchungen im Rahmen der molekularen Hirntumordiagnostik angeboten:

  • Bestimmung des MGMT-Promotormethylierungsstatus in Glioblastomen und anderen malignen Gliomen ("MGMT-Test"): In mehreren Studien wurde gezeigt, dass der Methylierungsstatus von MGMT in Glioblastomen eng mit dem Ansprechen auf eine Chemotherapie mit DNA-alkylierenden Substanzen, wie z.B. Temozolomid assoziiert ist. Wir verwenden zum Nachweis eine hochsensitive und spezifische Pyrosequenzierung. Dieses Verfahren kann an Formalin-fixierten und Paraffin-eingebetten Tumorgewebsproben durchgeführt werden. Für den MGMT-Test bedarf es der Einsendung eines Paraffinblöckchens mit repräsentativen Tumorgewebsanteilen
     
  • Bestimmung von Verlusten der Chromosomenarme 1p und 19q in oligodendroglialen Tumoren ("1p/19q-Test"): Der kombinierte Verlust der Chromosomenarme 1p und 19q (1p/19q-Verlust) ist in bösartigen Gliomen mit einer oligodendroglial-differenzierten Tumorzellpopulation, mit dem Ansprechen auf eine Radio- oder Chemotherapie sowie günstigerer Prognose assoziiert. Zum Nachweis wird die Methode der Mikrosatelliten-basierten Allelverlustanalyse (LOH-Analyse) verwendet. Ergänzend kommt zur Absicherung eines grenzwertigen Befundes zusätzlich eine in-situ-Hybridisierungstechnik zur Anwendung. Zur Durchführung des 1p/19q-Tests bedarf es der Einsendung eines Paraffinblöckchens mit repräsentativen Tumorgewebsanteilen sowie zusätzlich einer Blutprobe des Patienten/der Patientin (5 ml EDTA-Blut) als Referenz.
     
  • Nachweis von Mutationen im IDH1 oder IDH2 Gen ("IDH1/2-Test"): Punktmutationen im IDH1 Gen, oder seltener im IDH2 Gen, finden sich in der Mehrheit der diffusen astrozytären, oligodendroglialen und oligoastrozytären Tumoren sowie der sekundären Glioblastome. In primären Glioblastomen sind diese Mutationen sehr selten. Innerhalb der Gruppen der Glioblastome und anaplastischen Gliome sind IDH1/2 Mutationen mit günstigerer Prognose assoziiert. Die Bestimmung des IDH1/2-Mutationsstatus erfolgt mittels Immunhistochemie und ergänzend mittels direkter Sequenzierung. Zur Durchführung des IDH1/2-Tests bedarf es der Einsendung eines Paraffinblöckchens mit repräsentativen Tumorgewebsanteilen.
     
  • Weitere molekularpathologische Testverfahren: TERT-/ und BRAF-Mutationsanalyse zum sicheren diagnostischen Nachweis von Glioblastomen, von Oligodendrogliomen und anderen, selteneren Tumorentitäten.
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