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Pathologie Bamberg sorgt für schnelle und gezielte Therapieoptionen

Was ist das für ein Tumor?

Wie entwickelt er sich? Welches Medikament schlägt an? Haben sich während der Therapie Resistenzen gebildet? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die neue Abteilung für molekulare Tumordiagnostik in der Pathologie Bamberg. „Inzwischen können wir aus einer kleinen Gewebeprobe sehr viele Informationen gewinnen“, so Dr. Verena Rauschenberger, die das vierköpfige Team leitet. „Dies erspart den Patienten mehrere Gewebeentnahmen.“

Mit der promovierten Zell- und Molekularbiologin zog im Mai 2021 eine erweiterte molekulare Diagnostik ins Klinikum Bamberg ein. Inzwischen wird Dr. Rauschenberger von der Diplom-Biologin Helena Hetzelt, einer Biologielaborantin und einer medizinisch-technischen Laborassistentin unterstützt. 
Früher mussten die Gewebeproben der Patienten häufig in umliegende Institute verschickt werden. Eine Diagnose konnte dann bis zu drei Wochen auf  sich warten lassen. Heute gibt es die Experten und die benötigte Technik in der Pathologie vor Ort. In der Regel liegt innerhalb einer Woche das Ergebnis vor. Nicht jeder Krebs ist gleich. „Bei einem Lungenkarzinom kommt es zum Beispiel genau darauf an, welche Mutation in welchem Gen vorhanden ist“, erklärt Dr. Rauschenberger. „Erst nach der Diagnose kann man das passende Medikament auswählen und die spezifische, genau auf den Patienten zugeschnittene Therapie beginnen. Je schneller es geht, desto besser.“
 

Schnelle Analyse entscheidet über Therapieerfolg

Die molekulare Tumordiagnostik ist ein sehr dynamisches Feld und gewinnt zunehmend an Bedeutung im klinischen Alltag der Onkologie. Deshalb setzt die Pathologie Bamberg auf die neueste Technologie und ein erweitertes Spektrum. „Eine schnelle molekulare Analyse des Tumors entscheidet über den Therapieerfolg und somit über das längere Überleben des Patienten“, so Prof. Dr. Rolf Buslei, Leitender Arzt am Institut für Pathologie.
Neben der Untersuchung von therapierelevanten Einzelgenen wird seit diesem Jahr zusätzlich die Methode des Next-Generation-Sequencing (NGS) für ein breites Screening der Tumorproben eingesetzt. „Diese Methode ist deutlich sensitiver als konventionelle Sequenziermethoden und ermöglicht eine schnelle und gewebesparende Analyse“, erklärt Prof. Buslei.
Untersucht werden alle therapierelevanten Gene verschiedener Tumorentitäten, wie zum Beispiel der Lunge, des Magen-Darm-Traktes, der Haut aber auch gynäkologische und urologische Neoplasien.
 

Genomweite Methylierungsanalyse

Bei Gehirntumoren, Sarkomen und bei Metastasen im Körper, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen, kommt eine sogenannte genomweite Methylierungsanalyse zum Einsatz.
Dabei wird die DNA nicht nur auf ihre Sequenz, sondern auch auf ihre Regulierung hin untersucht. Je nach Aktivierungsmuster (welche Gene sind in der Probe aktiv/deaktiviert) lassen sich sowohl gewebe- als auch organ- und krankheitsspezifische Muster identifizieren. Diese noch relativ neue Technik bietet zudem die Möglichkeit, Strukturvarianten der DNA zu erkennen, die dadurch entstehen, dass bestimmte Gene in erhöhter oder verringerter Kopienzahl vorliegen. Die Auswertung dieser Daten führen die Mitarbeitenden in der molekularen Diagnostik der Pathologie Bamberg routinemäßig durch. 
 
 

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